Abschlussarbeiten
Ihre Abschlussarbeit am Lehrstuhl Human-Centered Information Systems
Wenn Sie in den letzten Zügen Ihres Studiums sind und demnächst die Abschlussarbeit schreiben möchten, und eine Leidenschaft für die Erforschung der Schnittstelle zwischen Technologie und menschlicher Interaktion haben, sind Sie bei uns an der richtigen Stelle. Unser Lehrkörper widmet sich der Erforschung und Entwicklung von Informationssystemen, die nicht nur technologisch fortschrittlich sind, sondern auch intuitiv auf die Bedürfnisse und Verhaltensweisen der Menschen abgestimmt sind.
In einer Zeit, in der Technologie jeden Aspekt unseres Lebens durchdringt, kann die Bedeutung der Entwicklung von Systemen, die zugänglich, benutzerfreundlich und effektiv sind, nicht hoch genug eingeschätzt werden. Unser Fachbereich bietet Ihnen die Gelegenheit, in die Forschung einzutauchen, die die Zukunft der menschlichen Interaktion mit der Technologie gestalten wird. Egal, ob Sie sich für die Verbesserung der Benutzerfreundlichkeit, die Entwicklung integrativer Technologien oder das Verständnis der gesellschaftlichen Auswirkungen von Informationssystemen interessieren, Ihre Abschlussarbeit kann einen wichtigen Beitrag zu diesem dynamischen Bereich leisten.
Ein Exposé verfassen
Für wissenschaftliche Abschlussarbeiten ist es üblich, im Vorfeld ein detailliertes schriftliches Gesamtkonzept – ein sogenanntes Exposé – zu erstellen. Das Exposé dient dazu, potenzielle Betreuer:innen von der Relevanz des zu untersuchenden Themas zu überzeugen und Interesse zu wecken. Gleichzeitig hilft es den Autor:innen selbst, eine Forschungslücke im gewählten Fachgebiet zu identifizieren, mögliche Risiken für das Erreichen des Forschungsziels abzuschätzen und den zeitlichen sowie inhaltlichen Aufwand realistisch einzuordnen.
Die folgenden neun Punkte helfen Ihnen bei der Erstellung eines fundierten Exposés:
Problemstellung: Welches (wissenschaftlich-theoretische) Problem steht im Zentrum der Arbeit?
Wie ist die thematische Ausrichtung der Untersuchung?Forschungsstand: Welche wissenschaftlichen Erkenntnisse liegen bereits vor?
Wo bestehen Forschungslücken oder noch offene Problemstellungen?
Gibt es widersprüchliche oder konkurrierende Erklärungsansätze, die einer Klärung bedürfen?
Welche Schlüsselpublikationen sind für das Thema relevant?Forschungsfrage: Welche zentrale Forschungsfrage soll beantwortet werden?
Welche Unterfragen lassen sich daraus ableiten?Forschungsinteresse: Welche wissenschaftliche, gesellschaftliche oder ethische Bedeutung hat die Beantwortung der Forschungsfrage?
Welchen Mehrwert kann die Studie leisten?Zielsetzung bzw. Hypothese: Was soll mit der Arbeit erreicht, bewiesen oder widerlegt werden?
Durch die Formulierung der Haupt- und Arbeitshypothesen lässt sich die Problemstellung weiter konkretisieren.Theoretischer Bezug: Welche Erklärungsansätze, Theorien oder Modelle dienen als Grundlage, und warum wurden diese ausgewählt?
Was bildet den theoretischen Rahmen der Arbeit?Methode: Welche Methoden oder Verfahren werden verwendet, um das Problem zu untersuchen oder die Forschungsfrage zu beantworten, und warum?
Bei empirischen Arbeiten ist zu erläutern und zu begründen, wie das Untersuchungsdesign aussieht und wie das statistische Material erhoben werden soll.Material: Welche Literaturquellen und sekundärstatistischen Daten stehen zur Verfügung?
Welches Primärmaterial soll erhoben werden?
Welche Vorarbeiten wurden bereits geleistet?Vorläufige Gliederung: In welcher Reihenfolge, in welchen thematischen Zusammenhängen und in welchem Umfang sollen die einzelnen Aspekte des Problems behandelt werden?
Empfehlung zur methodischen Herangehensweise:
Für empirische Abschlussarbeiten empfehlen wir eine robuste methodische Vorgehensweise. Besonders wertvoll sind hier die Ansätze des Design-Based Research (DBR) sowie von Design Case Studies. Diese Methoden ermöglichen es, die Qualität und Tiefe der Arbeit signifikant zu erhöhen und praxisorientierte Erkenntnisse zu gewinnen.
Empfohlene Literatur:
Design-Based Research:Design-based Research – Methodological Choice and Design von Peter Reimann
Design Case Studies:Engaging with Practices: Design Case Studies as a Research Framework in CSCW von Volker Wulf et al.
Unsere Projekte
Wir arbeiten in verschiedenen Anwendungsbereichen. In diesen haben sich Schwerpunkte herausgebildet, in denen wir momentan aktiv sind. Wenn Sie Interesse haben, können Sie in folgenden Projekten mitwirken:
- Health5G (https://health5g.net ): Das Projekt Health5G zielt darauf ab, die technische und strukturelle Machbarkeit sowie den Mehrwert der 5G-Technologie für das gesellschaftlich bedeutsame Thema medizinische Versorgung aufzuzeigen. Es geht dabei nicht um eine flächendeckende Einführung neuer Technologie, sondern um gezielte Demonstration und Evaluation ihres Potenzials anhand konkreter Pflegeprozesse. Am Beispiel der „Patient Journey“ geriatrischer Patient:innen werden neue Modelle innovativer Patientenversorgung über ein 5G-Campusnetz getestet: (1) Ein mobiles Patientenbett mit moderner Sensortechnik unterstützt die Sturz- und Dekubitusprophylaxe – und begleitet den Pflegeprozess von der Aufnahme bis zur Entlassung, (2) Zusätzlich wird eine 24-Stunden-Überwachung vitaler Parameter per Wearables (Blutdruck, Atmung, Herzfrequenz) erprobt,(3) Über das 5G-Netz werden zudem telemedizinische Anwendungen via Datenbrillen und mobilem Ultraschall getestet.
- ROBUST (https://www.robust-vdek.de ): Im Projekt ROBUST (Roboterbasierte Unterstützung für Prävention und Gesundheitsförderung in stationären Pflegeeinrichtungen) steht die Entwicklung robotergestützter Interventionen zur Gesundheitsprävention im Vordergrund. Dazu werden aktivierende und gesundheitsfördernde Gruppenangebote für Bewohner:innen von Pflegeeinrichtungen entwickelt und wissenschaftlich evaluiert.
- Technologien rund um Head-Mounted Displays (HMDs): Mehrere Projekte und Themen beschäftigen sich mit Head-Mounted Displays (HMDs) – Technologien, die die Interaktion mit digitalen Informationen revolutionieren und virtuelle sowie reale Welten miteinander verschmelzen lassen. Mögliche Forschungsansätze wären:
- User Experience (UX) Design
- Interaktionstechniken
- Barrierefreiheit & Inklusion
- Gesundheit & Sicherheit
- Anwendungsbereiche (z. B. Pflege, Bildung, Training, Industrie)
- Roboterplattformen: NAO, Pepper, Temi & Double: Eine Abschlussarbeit kann sich auch mit folgenden Themen befassen:
- Optimierung der Navigation & Raumwahrnehmung
- Entwicklung neuer Anwendungen für Pflege, Bildung oder Entertainment
- Kommunikation zwischen Mensch & Roboter
- Erweiterung „intelligenter“ Fähigkeiten
- Personalisierte Mensch-Roboter-Interaktion
Die Einsatzmöglichkeiten sind so vielfältig wie die potenziellen Lebensbereiche, in denen Roboter Anwendung finden können.
- Movesense-Sensoren: Du kannst dich auch mit Themen aus folgenden Bereichen beschäftigen:
- Human-Robot Interaction (HRI)
- Human-Computer Interaction (HCI)
- Computer-Supported Cooperative Work (CSCW)
- Computer-Supported Collaborative Learning (CSCL)
- Computer-Supported Collaborative Systems (CSCS)
- IT im Gesundheitswesen
Ob du dich für benutzerzentrierte Interfaces, Softwareentwicklung, Anwendungskonzeption oder empirische Nutzerforschung interessierst – eine Abschlussarbeit in diesem Umfeld bietet dir die Möglichkeit, tief in das Thema einzutauchen und Lösungen mit echtem gesellschaftlichem Mehrwert zu entwickeln.